Es gibt Momente im Leben, da spüren wir: So wie bisher kann es nicht weitergehen.
Nicht weil etwas grundlegend falsch wäre. Sondern weil etwas Neues geboren werden möchte. Etwas, das tiefer liegt als unsere Pläne und Vorstellungen.
Mein Weg war nie ein gerader. Ich habe ihn nicht geplant, nicht strategisch durchdacht. Ich bin ihm einfach gefolgt – Schritt für Schritt, manchmal tastend, manchmal zweifelnd, aber immer im Vertrauen, dass sich zeigen wird, was als Nächstes dran ist.
Heute möchte ich dir erzählen, wie ich zu dem wurde, was ich bin. Nicht weil mein Weg besser oder richtiger wäre als deiner. Sondern weil ich weiss: Wenn wir unsere Geschichten teilen, erinnern wir uns gegenseitig daran, dass auch wir unserer inneren Stimme folgen dürfen.
Der Kreativ-Zeit-Raum – weil wir beide ihn brauchten
Es begann mit einem Bedürfnis. Einem ganz einfachen, mütterlichen Bedürfnis.
Ich wollte einen Raum, in dem meine Tochter und ich zusammen sein konnten. Nicht einen Ort, wo ich sie abgebe. Nicht einen Ort, wo es für mich langweilig ist, während sie spielt.
Sondern einen Raum, wo wir beide auf unsere Kosten kommen. Wo sie frei gestalten, malen, spielen konnte – und wo ich mit ihr in achtsamer Verbundenheit sein durfte.
So einen Raum gab es nicht.
Also habe ich ihn erschaffen.
Nicht als Geschäftsidee. Nicht mit einem durchdachten Konzept. Sondern weil ich spürte: Das brauchen wir. Und wenn wir das brauchen, brauchen es vielleicht auch andere Mütter.
Der Kreativ-Zeit-Raum wurde zu einem Ort, an dem Kinder einfach sein durften. Wo Mütter nicht nur warteten, sondern wirklich da sein konnten. Wo Farben, Formen und Fantasie Raum hatten – und gleichzeitig diese stille Verbindung zwischen Mutter und Kind.
Ich lernte damals schon: Was mir dient, kann auch anderen dienen.
Cranio – als die Nachbarin davon erzählte
Dann hörte ich von meiner Nachbarin von der Craniosacral-Therapie.
Ich wusste nicht viel darüber. Aber es interessierte mich. Für mich. Privat.
Ich begann die Ausbildung – nicht mit der Absicht, damit zu arbeiten. Sondern weil mein Körper danach rief. Weil ich spürte, dass da etwas war, das ich verstehen wollte.
Die Ausbildung veränderte mich. Sie zeigte mir, wie viel Weisheit im Körper liegt. Wie heilsam Berührung sein kann. Wie viel sich lösen darf, wenn wir einfach nur da sind – ohne zu machen, ohne zu korrigieren.
Und wieder merkte ich: Was mir so viel gegeben hat, möchte ich weitergeben.
So begann ich, Cranio auch für andere Frauen anzubieten. Nicht weil ich es musste. Sondern weil es sich richtig anfühlte.
Die Mütter – sie waren schon da
Der Übergang von den Kindern zu den Frauen geschah fast unmerklich.
Die Mütter waren ja schon da. Im Kreativraum. In den Gesprächen zwischendurch. In den stillen Momenten, in denen sie mir erzählten, was sie gerade bewegte.
Ich liebte diese Gespräche. Das Zuhören. Das Raum-Halten für das, was gesagt werden wollte.
Gleichzeitig merkte ich: Die Kinderkurse erschöpften mich zunehmend. Meine Energie zog sich zurück.
Es war kein dramatischer Bruch. Es war einfach ein leises Wissen: Jetzt ist etwas anderes dran.
Die Frauen brauchten einen Raum. Einen Raum für sich. Für ihre Übergänge. Für ihre Fragen. Für das, was in ihnen geboren werden wollte.
Vielleicht spürst du gerade auch, dass etwas in dir sich bewegen möchte?
Und so entstand, was heute meine Arbeit ist: Räume für Frauen halten. Ob in Cranio-Sitzungen, in Herzensgesprächen oder in kreativen Prozessen.
Die innere Weisheit – wenn das Herz führt
Wie ich – und vielleicht auch du – schon erlebt habe: Es gibt keine Beständigkeit in der Welt. Menschen kommen und gehen. Sonne und Regen wechseln sich ab. Alles verändert sich, immer wieder.
Das einzige, was wirklich verlässlich ist, ist die Liebe, die ich tief in mir gefunden habe. Diese innere Quelle, die sich nicht verändert und nicht verloren gehen kann.
In uns, in unserem Herzen, liegt so viel Weisheit. Aber sie bleibt oft verborgen, wenn wir nur mit dem Verstand an die Dinge herangehen. Wenn wir planen, kontrollieren, verstehen wollen.
Es ist ein Training – und ich bin immer noch dran –, die gewohnten Gedanken abzulegen. Die alten Muster zu erkennen und durch neue, sanftere zu ersetzen.
Wenn ich heute in einem Konflikt bin oder eine Entscheidung fällen muss, gehe ich in die Ruhe. Manchmal gelingt mir das nicht sofort, aber ich versuche es. Und dann höre ich hin: Was möchte mein Herz mir sagen?
Ich habe gelernt, diese innere Weisheit zu fragen. Bei allem, was mich beschäftigt. Und ich bekomme Antworten – manchmal als Gefühl, manchmal als eine Person, die mir über den Weg läuft, manchmal als ein leiser Impuls, der sich zeigt.
Das Wichtigste, das ich dabei verstanden habe: Niemand da draussen kann für mich entscheiden. Niemand weiss, was das Beste für mich ist. Nicht einmal ich selbst weiss es immer.
Die meisten meiner kopfgesteuerten Ideen haben mir nicht gutgetan. Sie brachten mir eher Leid als Klarheit.
Aber da ist etwas tief in mir drin, das den Weg kennt. Und ich darf mich führen lassen.
Ich habe die Kontrolle über mein Leben aufgegeben. Oder besser: Ich habe erkannt, dass ich sie nie wirklich hatte. Das war immer nur eine Illusion.
Jetzt lebe ich im Vertrauen. Im Vertrauen darauf, dass alles, was mir begegnet, einen Sinn hat. Dass ich in jedem Moment neu wählen kann, wie ich reagieren möchte – mit Wut, mit Angst oder mit Liebe.
Es ist nicht immer leicht. Aber es ist der einzige Weg, der sich für mich wahr anfühlt.
Dein Weg wartet auf dich
Vielleicht spürst du gerade, dass etwas in dir sich bewegen möchte.
Vielleicht bist du müde von den Erwartungen, die auf dir liegen.
Vielleicht fragst du dich: „Und jetzt? Was kommt als Nächstes?“
Ich kann dir keine Antwort geben. Niemand kann das.
Aber ich kann dir sagen: In dir ist alles, was du brauchst. Dein Herz kennt den Weg. Auch wenn dein Kopf ihn noch nicht sieht.
Du darfst vertrauen. Du darfst loslassen. Du darfst deinem eigenen Rhythmus folgen.
Und wenn du einen Raum brauchst, in dem du einfach sein darfst – dann bin ich hier.
Von Herzen,
Franziska 🌸