Es gibt Momente, in denen sich das Äußere wandelt, obwohl das Innere längst weiß, wohin es geht.
So ist es auch jetzt in meiner Arbeit: Ich begleite Frauen auf ihrem Weg zurück zu sich selbst – mit Cranio, mit Gesprächen, mit Momenten der Stille.
Das ist klar. Das trägt.
Und gleichzeitig darf ich gerade etwas loslassen: meinen Kreativraum.
Vier Jahre lang war er ein Ort der Begegnung, voller Farben, Stimmen und Leben.
Jetzt spüre ich: Es ist Zeit, diese Räume zu öffnen – für Neues, das sich noch nicht ganz gezeigt hat.
Zwischenräume
Loslassen bedeutet nicht, dass nichts mehr da ist.
Es bedeutet, dass Formen sich verändern dürfen.
Vielleicht findet sich jemand, der meinen Raum übernimmt. Vielleicht ergibt sich ein neuer Ort, an dem meine Arbeit weiterfließt. Vielleicht darf auch das Material, das so vieles getragen hat, eine neue Gestalt finden.
Diese Fragen sind noch offen – und ich übe mich darin, sie nicht sofort beantworten zu müssen.
Vertrauen in den Fluss
Früher hätte ich versucht, alles zu planen: rechtzeitig Nachmieter finden, Material sortieren, gleich einen neuen Ort suchen.
Heute vertraue ich darauf, dass sich der nächste Schritt zeigt, wenn er dran ist.
Ich halte mich nicht mehr an Sicherheiten fest, sondern an Stimmigkeit.
Und so lange ich im Fluss bleibe, darf das Nichtwissen da sein – als Teil dieses Weges.
Das, was bleibt
Ich merke, dass mein Wirken nicht an einen Ort gebunden ist.
Ob in einem Raum, online oder in neuen Formen – das Wesentliche bleibt: Frauen zu begleiten, damit sie ihren eigenen Rhythmus, ihr Herz und ihre Kraft wiederfinden.
Vielleicht kennst du solche Momente auch – wenn das Leben dich ruft, etwas Altes zu lösen, obwohl du den neuen Platz noch nicht siehst.
Dann ist Vertrauen kein Gefühl, sondern eine Entscheidung.
Loslassen heißt: dem Leben Raum geben, dich neu zu überraschen.
Vertrauen heißt: den nächsten Schritt gehen, auch wenn der Boden sich noch formt.